Neue Mehlschwalbenkolonie und Nistkästen für Mauersegler

Die Rückkehr der Frühlingsboten und Glücksbringer aus dem Süden ist für die Dorfbewohner von Ödt in der Gemeinde Lichtenau immer ein besonderes Ereignis und wird mit Freude erwartet. Da in den vergangenen Jahren die Zahl der Mehlschwalbenbruten zurückgegangen ist, haben die Mitarbeiter der Österr. Naturschutzjugend Haslach, zusammen mit der FF Ödt, am Wirtschaftsgebäude der Familie Keplinger künstliche Nester für eine Mehlschwalbenkolonie angebracht.

Mehlschwalben sind standorttreu und nutzen die Nester oft über mehrere Jahre. Die enge Nachbarschaft bringt den Koloniebrütern auch Vorteile. Feinde werden rechtzeitig entdeckt, und die gemeinsame Jagd erleichtert die Suche nach Insektenschwärmen. Ungefähr 12.000 Fliegen, Stechmücken und schwärmende Blattläuse verfüttert ein Schwalbenpaar an seine Jungen. Mehl- und Rauchschwalben brüten meist zweimal im Sommer.

Für den Bau eines Naturnestes wendet ein Schwalbenpaar bis zu 18 Tage Arbeit auf. Es ist allgemein bekannt, dass für die Schwalben Nistmaterial in der ländlichen bereinigten Landschaft rar geworden ist. Oft brechen die Nester während der Brut ab, die Jungvögel kommen dabei ums Leben. Die 14 künstlichen Nisthilfen aus Holzbeton sind unbefristet haltbar und sofort bezugsfertig.

Die Mauersegler sind einzigartig an das Leben in der Luft angepasst. Auffallend sind Mauersegler, wenn sie an Sommerabenden auf der schnellen Jagd nach Fluginsekten durch unsere Ortschaften fliegen. Zwei Mauersegler–Kästen wurden am Zeughaus der FF Ödt montiert.

Bei dem für Juni 2018 angesetzten Monitoring-Projekt der Naturschutzjugend Haslach wird sich zeigen, wie gut die neuen Nisthilfen von den beiden Vogelarten angenommen werden. Die Naturschutzjugend Haslach führt dieses Langzeitprojekt seit 1980 mit den SchülerInnen und Lehrern der NMS Haslach durch. Ein Bericht von Karl Zimmerhackl, ÖNJ Haslach